Löninger Sozialforum 2012-2019
Das Löninger Sozialforum ist eine öffentliche sozialpolitische Gesprächsreihe der katholischen Sozialverbände Löningens, zu der bekannte Persönlichkeiten aus Politik, Arbeitswelt, Wirtschaft und Wissenschaft als Referenten eingeladen werden. Aktuelle Fragen zur Zukunft der Gesellschaft in einer sich wandelnden Welt stehen im Zentrum der Sozialforen. Hier geht es z.B. um Fragen nach der Zukunft der Arbeit, um soziale Gerechtigkeit, Gesundheit & Pflege, Leben im Alter, Familienpolitik und menschenwürdige Arbeit.
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Im April 2016 hat Papst Franziskus das Schreiben „Amoris Laetitia – Über die Liebe in der Familie“ veröffentlicht. Es bündelt den gesamtkirchlichen Reflexionsprozess zu Ehe und Familie. Dazu refereierte unser Weihbischof Wilfried Theising am 2. Mai 2019 im Vikar-Henn-Haus vor rund 100 interessierten Zuhörern. In diesem Zusammenhang packte er auch "heiße Eisen" an, die in Kirche und Öffentlichkeit diskutiert werden: - Veränderte Familiensituationen (Neben der klass. Familie: Alleinerziehende, Patchwork-Familien, gleichgeschlechtliche Partnerschaften ...) - Umgang mit geschiedenen Wiederverheirateten - Missbrauchsvorwürfe in der kath. Kirche. |
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Im Vorfeld zur Bundestagswahl fand 2017 eine öffentliche Podiumsdiskussion mit den Direktkandidaten für den Wahlkreis Cloppenburg/Vechta statt: Silvia Breher (CDU), Christian Kater (SPD), Caroline Covolo (FDP), Julius Flinks (Grüne), Holger Teuteberg (AfD) und Tom Dobrowolski, der Daniel Welp (Linke) vertritt. Moderator dieser Veranstaltung war Uwe Haring.
Bei der Podiumsdiskussion wurden sozialpolitische „heiße Eisen“ angepackt: Wie wird für diejenigen, für die die Rente in Zukunft kaum noch reichen wird, die Altersarmut abgewendet? Wie steht es um die wohnortnahe medizinische und pflegerische Versorgung im ländlichen Raum? Wie kann es sein, dass Jugendliche ihren Ausbildungsplatz nicht antreten können, weil sie ihn durch öffentliche Nahverkehrsmittel nicht erreichen können? Dies sind nur einige Punkte, die in der Diskussion erörtert wurden. |
2016 hielt der bekannte Benediktinerpater Anselm Grün in der St.Vitus-Kirche einen 1-stündigen Vortrag über die vielfältigen Ausprägungen der Gier. Pater Anselm machte deutlich, dass die Gier neben den zerstörerischen aber auch belebende und lustvolle Seiten habe, ganz ohne sie wäre der Mensch letztlich antriebslos. Es gilt somit, die negative in eine lebenspendende Kraft zu verwandeln. „Die zerstörerische Gier ist heute leider weit verbreitet und sie hat viele Facetten.“ Als Nebenwirkung verliert der gierige Mensch schließlich nicht nur die Fähigkeit zum Genießen sondern auch die Beziehung zu sich selbst.In diesem Jahr war die Veranstaltung Teil der Bewegung „Wandelherz“ der katholische Verbände im Oldenburger Land, welche die Herzen der Menschen weg von Geiz, Habsucht und Rücksichtslosigkeit hin zu Gerechtigkeit, Maß und Rücksichtnahme wandeln möchte. | |
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2014 prangerte Monsignore Peter Kossen den Missbrauch von Werkverträgen insbesondere in der Fleischindustrie an. Er fand klare Worte gegen Dumping-Löhne und menschenunwürdige Lebensbedingungen von Arbeitsmigranten. Er mahnte, dass sich trotz aller Diskussionen und Absichtserklärungen vielerorts noch wenig zum Positiven verändert hat und machte deutlich, dass hier ein Umdenkprozess hin zu Solidarität als Prinzip einer zukunftsfähigen und menschenwürdigen Wirtschaftsordnung einsetzen muss. |
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2013 konnten wir Dr. Henning Scherf (SPD) als Referenten gewinnen. Der 74-jährige Ex-Bürgermeister der Hansestadt Bremen setzte sich in seinem Vortrag für einen veränderten Umgang mit alten Menschen ein. Er stellte praktikable Konzepte für ein gelingendes Miteinander von Jung und Alt in einer Gesellschaft mit steigender Lebenserwartung vor. Eines dieser Konzepte setzt Henning Scherf in seinem eigenen Leben auch praktisch um: Er lebt mit seiner Frau in einer Mehrgenerationen Wohngemeinschaft in Bremen.
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2012 eröffnete der Sozialethiker Prof. Dr. Friedhelm Hengsbach (SJ) die Veranstaltungsfolge. Der 72-jährige Jesuitenpater äußerte Kritik an der sozialen Ungerechtigkeit in unserer Gesellschaft und gab eine Analyse der Finanzkrise und ihrer Ursachen. Er wandte sich entschieden gegen die gnadenlose Anpassung des Menschen und seiner Arbeit an die Erfordernisse des Marktes und gab ein Plädoyer für eine an den christlichen Grundwerten orientierte Wirtschaftsordnung ab. |